das größte Glück, welches vorstellbar ist


 2010
Brief an Grigori Perelman
Video 2 min
Bearbeitung: Mireia Guzman
Text: Ursula Neugebauer

Das größte, Glück welches vorstellbar ist“ habe ich dem Mathematiker Grigori Perelman gewidmet, dem es gelang, die jahrhundert alte Poincaré – Vermutung zu beweisen, und der dies Ergebnis er für jeden zugänglich einfach im Internet veröffentlichte. Alle in der Folge an ihn herangetragenen Ehrungen wie der Fields-Medaille sowie das Preisgeld des Clay Mathematics Institute schlug er aus. Perelman lebt zurückgezogen mit seiner Mutter in einer Plattenbausiedlung in St. Petersburg und lehnt es ab, interviewt zu werden. Beeindruckt von seiner Selbstlosigkeit gegenüber Macht und Geld habe ich Grigori Perelman einen Brief geschrieben, der bis heute unbeantwortet blieb.

Das Video besteht aus zwei Briefen. Einem, den ich an Perelman schrieb und abschickte, und einem anderen, in welchem ich an Stelle seiner antworte. Ein Dialog, so glaube ich, wie er hätte stattfinden können. Der Text ist dem raren Filmmaterial der Paparazzi, welches über Perleman existiert, unterlegt. In seiner nur an der Sache und nicht am Ruhm der Welt interessierten Haltung begegne ich dem Wissenschaftler als Künstler und Seelenverwandten in der Teilhabe an einem Raum als Ort der Schönheit.

 

I dedicated the video “The Greatest Happiness Imaginable” to the mathematician Grigori Perelman, who succeeded in proving the century-old Poincaré conjecture, simply publishing his solution on the Internet for everyone to see. Perelman declined all prizes subsequently awarded to him, for example the Fields Medal and the prize money associated with the Clay Mathematics Institute. Perelman leads a withdrawn life with his mother in a tower block in St. Petersburg and refuses to give interviews. Impressed by his lack on interest in power and money, I wrote Grigori Perelman a letter that has so far gone unanswered. The video consists of two letters. One which I wrote and sent to Perelman and one in which I reply in his stead. A dialogue which I think might have taken place. The text accompanies the scant paparazzi film footage that exists of Perelman. I see the scientist – interested only in the matter at hand, but not in worldly fame – as an artist and kindred spirit sharing in a space as a place of beauty.